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Bunker Wustrow

Bunker vor Wustrow – der Koloss in der Ostsee

Wenn Sie an der Steilküste zwischen Wustrow und Ahrenshoop die Landschaft erkunden, werden Sie eine seltsame Entdeckung machen. Schon von Weitem sehen Sie den im Wasser liegenden Betonklotz. Ein anderer versperrt Ihnen den Weg am Strand. Wenn Sie jetzt auf Kriegsanlagen aus einem der Weltkriege tippen, liegen Sie nicht ganz falsch. In der Tat gab es am Hohen Ufer Anlagen aus dem 2.Weltkrieg. Bei dem Bunker im Wasser handelt es sich aber nicht um Kriegsanlagen aus dem 2.Weltkrieg.

Bunkeranlagen vor Wustrow

Wir schreiben das Jahr 1957. Der 2. Weltkrieg ist lange vorbei, Deutschland aber ist gespalten. Auf der einen Seite gibt es die NATO, auf der anderen Seite den Warschauer Pakt. Die beiden Seiten schauen argwöhnisch aufeinander, haben Angst, dass der „Kalte Krieg“ jederzeit in einen heißen Krieg umschlagen kann. Um den Feind gut im Auge zu behalten, werden Beobachtungsstationen gebaut. Nur so kann im Falle eines Konfliktes schnell reagiert werden.

Zu diesem Zweck wird am Strand vor Wustrow die 7. Technische Beobachtungskompanie stationiert. Zwischen 1957 und 1959 werden die 2 x 2 m Bunker gebaut, in denen die Wärmepeilanlage untergebracht wurde. Gerade das Hohe Ufer bot fast perfekte Voraussetzungen für die Luft- und Seebeobachtung. Der Standort wurde 1989 aufgegeben, da es zu einem Küstenabbruch kam.

Ein paar technische Daten zur Anlage gibt es bei ddr-grenztruppen.de.

Teile der Anlage am Hohen Ufer stürzten kurz vor der Wiedervereinigung ab. Die Anlage der wurde deshalb landeinwärts zurückgesetzt. Auf einen großen Feld entstand eine Kaserne, die nach der Wiedervereinigung von Ost und West abgerissen wurde. Heute liegt einer der Bunker im Wasser und ist ein begehrtes Lost Place Fotomotiv. Ein Teil der verbliebenen Anlagen sind noch als Hügel zu sehen.

So gelangen Sie zur Bunkeranlage Wustrow

Die Bunker können Sie gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen. Gehen Sie den Weg von Wustrow in Richtung Ahrenshoop, der über den Deich zum Hohen Ufer führt. Biegt der Weg nach Rechts ab, fahren Sie geradeaus. Dann sehen Sie den abgestürzten Bunker und die verblieben Anlage schon.

Sie erreichen die Bunker auch mit dem Auto über die L21. Links befindet sich ein Parkplatz, auf dem Sie das Auto abstellen können. Ein Plattenweg führt zum Hohen Ufer, vorbei an einem großen Findling, der wahrscheinlich als Grenzstein zu Nienhagen genutzt wurde.

Wenn das Wetter gut ist und die See nicht verrückt spielt, können Sie auch am Strand entlang gehen. Dabei sollten Sie aber acht geben, denn es lösen sich immer wieder Teile von oben ab. Hinter den Bunkern gibt es eine Saisontreppe, die nur während der Saison zur Verfügung steht. Steigen Sie die Treppe empor, gehen Sie wieder ein Stück Richtung Wustrow und Sie sind bei der alten Anlage angekommen.

Neben dem Bunker im Wasser und am Strand gibt es in der alten Anlage noch einiges zu sehen. Dabei ist aber immer Vorsicht geboten. Im unterirdischen Teil der Anlage befinden sich leere Räume, die einst die Technik beherbergte.

Das Bild durften wir mit freundlicher Genehmigung von MFMomente verwenden.

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